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Raus aus dem Gender-Pay-Gap

Wie Sie die Verdienstunterschiede zwischen Frau und Mann ausgleichen

Raus aus dem Gender-Pay-Gap

Wie Sie die Verdienstunterschiede zwischen Frau und Mann ausgleichen

Frauen verdienen im Schnitt weniger als Männer – selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit. Wir zeigen Ihnen, warum Sie die geschlechtsspezifische Lohndifferenz frühzeitig ausgleichen sollten, wie Sie sich für ein gutes Gehalt stark machen und sich so finanziell unabhängig aufstellen können.

Der Unterschied: So viel weniger verdienen Frauen

Dass Frauen auch heutzutage immer noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, hat diverse Gründe, führt letztlich aber zum gleichen Ergebnis: Sie haben im Erwerbsleben und auch im Alter weniger Geld zur Verfügung. So entkommen Sie der versteckten Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt.

Was verdient Mann eigentlich so?

Wie viel Lohn erhält Ihr Partner oder Mann? Haben die männlichen Kollegen am Ende jeden Monats mehr Geld auf dem Konto als Sie? Sie wissen es nicht so genau? Für Ihre persönliche Stimmung und Arbeitsmotivation ist das wahrscheinlich von Vorteil. Denn das Gehalt von Frauen liegt oft deutlich unter dem der Männer. Wenn Frau das schwarz auf weiß sieht, ist Frust oft vorprogrammiert. Die Statistik zeigt die harte Realität unserer Berufswelt: Frauen verdienten 2020 im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer.

Selbst zwischen Mann und Frau mit gleicher Erfahrung, gleicher Tätigkeit und auf gleicher Karrierestufe ergibt sich immer noch ein Einkommensunterschied von durchschnittlich 6 Prozent. Natürlich nicht in allen Jobs. Manchmal verdienen auch die Frauen besser. Allerdings passiert dies vor allem in Jobs, die ohnehin als unterbezahlt gelten. Bei gut dotierten Positionen von Akademikerinnen und Akademikern jedoch ist der Unterschied beim Gehalt besonders groß – zugunsten der Männer. Selbst wenn man nur die durchschnittlichen 6 Prozent heranzieht: In Summe über viele Jahre oder gar ein ganzes Berufsleben gerechnet, entgeht Frauen eine Menge Geld – für heute und für später, im Alter.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Rechenbeispiel für den Gender-Pay-Gap

Sagen wir, ein Akademiker verdient in 35 Jahren Berufsleben im Schnitt 4.000 Euro brutto im Monat, also 48.000 Euro pro Jahr. Eine Akademikerin erhält mit gleicher Qualifikation für die gleiche Arbeit 6 Prozent weniger, also 3.760 Euro pro Monat – und damit jährlich 2.880 Euro weniger als der männliche Kollege. Summiert auf 35 Jahre Erwerbszeit sind das ganze 100.800 Euro weniger. Viel Geld, das in ihrem Berufsalltag fehlt – und auch später in ihrer Rente. Denn wer weniger verdient, zahlt auch weniger in die Rentenkasse ein.

Übrigens: Dieser sogenannte bereinigte Gender-Pay-Gap zeigt lediglich den Unterschied zwischen Frauen und Männern auf, die in ähnlichen Positionen arbeiten. Durch Teilzeitarbeit, Erziehungs- und Betreuungszeiten sowie schlechter bezahlte Minijobs von Frauen ist die tatsächliche finanzielle Versorgungslücke in Deutschland im Schnitt weitaus größer.

Durchschnittlicher Monatsverdienst von Männern 2019 in Vollzeit (brutto)

Durchschnittlicher Monatsverdienst von Frauen 2019 in Vollzeit (brutto)

Warum spielt Frau da überhaupt mit?

Sind Frauen vielleicht selbst schuld am Gender-Pay-Gap? Warum suchen sie sich nicht einfach eine Arbeit, die besser bezahlt ist als die traditionellen „Frauenberufe“ – oder verzichten auf die Babypause? Ein direkter Wiedereinstieg in den Job nach der Geburt eines Kindes löst das Problem doch sicher, oder? Nein. Studien bestätigen, dass sich das Lohnniveau eines Berufs verschlechtert, wenn sich der Anteil an Frauen dort erhöht. Selbst klassische Männerdomänen unterliegen bei vermehrt weiblicher Beteiligung einem sinkenden Lohnniveau. Die Männer verdienen dann zwar keineswegs weniger, aber die Frauen handeln zu niedrige Gehälter für sich heraus – und drücken so den Durchschnitt. Frauen stehen sich beim Thema Gehalt mitunter selbst im Weg, sagen Wissenschaftler. Tatsächlich zeigen Studien, dass Frauen im beruflichen Kontext weniger selbstbewusst verhandeln und seltener nach einer Gehaltserhöhung fragen. Ungewollt fördern sie so ihre strukturelle Benachteiligung. Nur Frauen, die regelmäßig und richtig verhandeln, können Gehaltsunterschiede (zumindest anteilig) ausgleichen.

Wie Frauen für ein gutes Gehalt sorgen

Die Beispiele zeigen: Wer finanziell unabhängig sein und für die eigene Sicherheit im Alter sorgen will, muss für ein faires Gehalt einstehen. Als Frau muss Ihnen bewusst sein: Häufig ist das Gehalt, das Sie im Alter zwischen 30 und 40 Jahren verdienen, das Maximum dessen ist, was Sie erreichen. Denn kommt es danach zu Auszeiten zum Beispiel für die Erziehung eigener Kinder, könnten Sie den finanziellen Anschluss an Ihre männlichen Kollegen verlieren. Diese machen mitunter bis in ihre 50er weiterhin fleißig finanzielle Sprünge nach vorne. Schieben Sie das Thema Einkommen also keinesfalls lange vor sich her. Schon bei Ihrem ersten Job sollten Sie ein gutes Einstiegsgehalt erzielen. Nutzen Sie dafür alle verfügbaren Informationen über die gängigen Gehälter in Ihrer Branche und fragen Sie Verwandte und Bekannte nach deren Einschätzung. Besonders wichtig: Verkaufen Sie sich nicht unter Wert, sondern erkennen Sie Ihre eigenen Stärken, Kenntnisse und Fähigkeiten. So legen Sie einen soliden Grundstein für Ihr Einkommen und können im Anschluss auch leichter am Ball bleiben. Verhandeln Sie immer wieder neu – am besten einmal jährlich. So häufig? Ja – mit jedem Jahr Berufserfahrung steigt der Wert Ihrer Erfahrung und Ihrer Arbeitskraft für das Unternehmen, bei dem Sie beschäftigt sind. Das sollte sich auch auf Ihrem Konto zeigen.

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