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LBBW Research und BW-Bank zu den Corona-Folgen für Baden-Württemberg: Das Comeback kommt, die Probleme bleiben

01.10.2020

LBBW Research und BW-Bank zu den Corona-Folgen für Baden-Württemberg: Das Comeback kommt, die Probleme bleiben

01.10.2020

LBBW Research und BW-Bank zu den Corona-Folgen für Baden-Württemberg: Das Comeback kommt, die Probleme bleiben

01.10.2020

BW-Bank Logo
  • LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert: „Baden-Württembergs Wirtschaft schrumpft 2020 um 7 Prozent, aber legt 2021 wieder um 6 Prozent zu“
  • BW-Bank Vorstandssprecher Norwin Graf Leutrum von Ertingen: „Wir standen unseren Kunden in der Krise mit hoher Kontaktfrequenz und passenden Produkten zur Seite“

Nach dem Rekord-Einbruch im laufenden Jahr mit prognostizierten minus 7 Prozent rechnet das LBBW Research mit einem starken Comeback Baden-Württembergs in 2021. Doch das liegt nur an Sondereffekten. Für ein langfristiges Wachstum seien teils jahrzehntealte Defizite zu beseitigen, die Corona wie ein Brennglas aufgedeckt habe. Gleichzeitig trieb die Krise Trends voran, die das Land gestärkt aus der Krise hervorgehen lassen könnten.

Frühling 2020: Quasi binnen Tagesfrist unterbrachen die Corona-Schutzmaßnahmen Liefer- und Produktionsketten und trennten die Unternehmen von wichtigen Absatzmärkten oder ausländischen Arbeitspendlern. Die Vorteile der Globalisierung wurden zu ihrem Fluch. „Zwei Drittel des Rückgangs der Realeinkommen in Deutschland kommen durch Produktionsstörungen. In anderen Volkswirtschaften, beispielsweise in China oder Schweden, sind es vor allem Probleme in Logistik und Vertrieb“, sagt LBBW Chefvolkswirt Uwe Burkert anlässlich eines Pressegesprächs zu den Corona-Auswirkungen auf Baden-Württemberg. Die Folge ist in diesem Jahr ein erwarteter Einbruch des Bruttoinlandsprodukts um 7 Prozent.

„Für die Kunden stand die Liquiditätssicherung im Vordergrund“

„Auch für die BW-Bank und Ihre Kunden waren die letzten Monate sehr herausfordernd. Im Unternehmenskundengeschäft stand für unsere Kunden insbesondere die Liquiditätssicherung im Vordergrund“, weiß Norwin Graf Leutrum, Vorstandssprecher der BW-Bank. Dazu hat die BW-Bank seit Ende Februar die Kreditlinien für ihre Kunden in Baden-Württemberg um rund 1,2 Milliarden Euro erhöht und die Fördermittelberatung intensiviert. „Im ersten Halbjahr konnten wir unsere Kunden mit rund 550 beantragten Förderkrediten mit einem Gegenwert von 1,2 Milliarden Euro unterstützen“, sagt Graf Leutrum.

Weitere Themen für die zum Teil stark exportorientierten Unternehmen war die Absicherung ihrer Geschäfte gegen Zins-, Währungs- und Rohstoffrisiken sowie das Working Capital Management. „Bei diesen und zahlreichen anderen Themen standen wir – gerade in der Krisenzeit – unseren Kunden mit unserer Expertise sowie den passenden Produkten zur Seite.“

Baden-Württemberg 2020 wieder Wachstumslokomotive

Nach dem rekordverdächtigen Minus rechnet das LBBW Research mit einem fast ebenso starken Comeback im kommenden Jahr. „Wir halten eine V-förmige Erholung für wahrscheinlich, wenn großflächige regionale Shutdowns ausbleiben“, sagt Burkert. Der Ökonom erhöht seine Wachstumsprognose für 2021 von 5 auf 6 Prozent und sieht das Ländle wieder als Wachstumslokomotive unter den Bundesländern. Zugleich warnt er vor übertriebener Freude: „Wir erwarten die kräftige Erholung lediglich aufgrund der niedrigen Basis sowie dem Auftrieb durch die diversen Konjunkturprogramme.“ So stütze das Kurzarbeitergeld die Stimmung der Verbraucher und deren Konsumfreude. Auch helfe rein rechnerisch die niedrige Vorjahresbasis.

Digitalisierungsschub durch Corona

Herbst 2020: Steigende Infektionszahlen führen im Ausland teilweise wieder zu flächendeckenden Lockdowns, während im Inland mit lokal begrenzten Maßnahmen dagegengehalten wird. Nur selten sind die Auswirkungen des Virus‘ auf langfristige Trends bereits auf den ersten Blick sichtbar. „Die Corona-Krise sorgt für einen Digitalisierungsschub in der Wirtschaft“, urteilt Uwe Burkert. Die Digitalisierung von Fertigung, Verwaltung und Produktion (Industrie 4.0) war bereits vor Corona ein Megatrend. Mit der Verlagerung der Tätigkeiten ins Homeoffice und einer ungeahnten Zahl an Videokonferenzen beschleunigte sich der Trend auch für die breite Öffentlichkeit sichtbar.

Und auch im LBBW-Konzern trieb Corona die Entwicklung und Umsetzung digitaler Prozesse weiter voran. „Gerade im Lockdown hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, als Bank digitale Schnittstellen zu den Kunden zu haben, damit beide Seiten effizient agieren können und handlungsfähig bleiben“, erklärt Norwin Graf Leutrum. So unterstützt beispielsweise das Corporates Portal der Bank im Internet mit seinen Apps und schlanken Prozessen. Seit Jahresbeginn stieg die Nutzerzahl um das Fünffache.

Und auch andere Anwendungsbereiche der Digitalisierung, etwa der erste vollständig digitale Schuldschein, den die Daimler AG mit der LBBW begeben hat, die Nutzung der Digitalen Signatur oder der Einsatz Künstlicher Intelligenz zeigen, dass hier die Entwicklung stark vorangeht. „Daher werden wir weiterhin kontinuierlich an der Fortentwicklung unserer digitalen Produkte, Prozesse und Schnittstellen zu unseren Kunden arbeiten“, erklärt Graf Leutrum.

Platz für Strukturwandel schaffen

„Die Digitalisierung setzt aber auch den Staat unter Zugzwang, die Wirtschaft mit einer Reform überkommener Strukturen zu unterstützen“, meint Chefvolkswirt Uwe Burkert. Dazu gehöre zuerst, auch in der Verwaltung die Digitalisierung voranzutreiben. Zugleich müsse die Wirtschaftsförderung von Land und Gemeinden aber bei der Ansiedlung einen klaren Fokus auf eine diversifizierte Branchenstruktur setzen – und vor allem erst einmal Platz für den Strukturwandel schaffen. Dies meine einen Bürokratieabbau ebenso
wie die Schaffung von Industrie- und Gewerbegebieten.

Besorgt blickt das LBBW Research dabei auf das Wachstumspotenzial der baden-württembergischen Wirtschaft. Das kommende Jahr werde wegen der Sondereffekte noch einmal historische Wachstumsraten präsentieren, aber die Zeit hoher Zuwächse sei Geschichte. „Eine neue Wachstumspolitik ist daher notwendig“, erklärt Burkert. Um das Potenzial über 2021 hinaus zu verbessern, müsse insbesondere die Aus- und Weiterbildung im Land verbessert werden. Die Internet- und selbst die Strom-Versorgung liege streckenweise ebenso zurück, wie die Verkehrsinfrastruktur, bemängeln die Analysten.

Nachhaltigkeit wird weiter an Bedeutung gewinnen

Ebenso wie Digitalisierung wird Nachhaltigkeit ein zentraler Trend in Wirtschaft und Gesellschaft bleiben, der durch Corona eher noch an Fahrt gewinnt. „Für die Unternehmen sehe ich das Thema Green Finance immer stärker in den Fokus rücken, denn Nachhaltigkeit ist die Ökonomie der Zukunft“, prognostiziert Graf Leutrum.

Nachhaltigkeit ist von jeher in der LBBW und BW-Bank verwurzelt. Bereits seit Jahren ist die LBBW im Bereich der grünen Bonds, grünen Schuldscheine oder auch nachhaltigkeitsorientierte Kredite (ESGlinked loans) aktiv und hat sich erfolgreich am Markt nachhaltiger Investments etabliert. „Es geht uns darum, diesen Nachhaltigkeitsimpuls auch bei Unternehmen zu setzen und sie für die Thematik zu gewinnen. Als Kreditinstitut mit Hausbankanspruch schlagen wir bereits seit Jahren die Brücke zwischen Nachhaltigkeit und den Finanzierungswünschen unserer Kunden“, sagt der BW-Bank-Vorstandssprecher. „Ich bin überzeugt, dass der Markt nachhaltiger Finanzprodukte auch weiter stark an Bedeutung gewinnen wird. Daher werden wir hier unser Angebot weiter ausbauen, beispielsweise durch klimaneutrales Leasing.“

Die komplette Einschätzung des LBBW finden Sie hier:
www.lbbw.de/2020-studie-coronafolgen

Kontakt

Landesbank Baden-Württemberg
LBBW
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart

Rüdiger Schoß
Pressereferent

Telefon 0711 127-76432
Telefax 0711 127-66 76432

Ruediger.Schoss@LBBW.de

Nähere Informationen stellen wir Ihnen zum Download zur Verfügung:

 

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