Der Digitalisierungstrend ist schon lange auch im Gesundheitssektor angekommen, und Covid-19 beschleunigt diese Entwicklung. Denn die Pandemie zeigt: Im deutschen Gesundheitswesen steckt noch viel Potenzial für digitale Transformation. Darauf reagiert jetzt die gesamte Branche. Es gilt, die notwendigen Veränderungen voranzutreiben – und bislang ungenutzte Chancen zu ergreifen. Die Berater der BW-Bank geben wichtige Impulse.
Danny Janetzky ist Berater und zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen in der Region Heidelberg, Heilbronn und Mannheim unterwegs. Seit 10 Jahren arbeitet er in der BW-Bank, 2017 hat er sich auf Heilberufe spezialisiert. Während der Corona-Krise hat er seine Kunden noch besser kennengelernt. Wir haben ihn zur Stimmungslage befragt.
Wir beraten niedergelassene Ärzte und Zahnärzte. Das fängt bei kleinen Hausarztpraxen mit einer oder einem medizinischen Fachangestellten an und hört bei radiologischen Zentren mit bis zu 200 Mitarbeitern auf. Kieferorthopäden, Apotheken, Gemeinschafts- oder MVZ-Praxen, Physiotherapeuten oder Logopäden gehören auch dazu. Durch diese Vielfalt gewinne ich in meinen Gesprächen täglich einen guten Einblick, was meine Kunden umtreibt. Seien es Investitionen in die Praxis, Gründungs- oder Übernahmefinanzierungen, aber auch Personalthemen. Bei Praxen mit hoher technischer Ausstattung wird die Finanzierungsalternative Leasing immer beliebter. Auch betriebswirtschaftliche Analysen und Praxiswert-Schätzungen gehören zu unserem Leistungsumfang. Neben Fragen des täglichen Zahlungsverkehrs bin ich auch Ansprechpartner für private Themen: von der Finanzierung des Eigenheims über den Vermögensaufbau bis hin zu den Sparbüchern für die Kinder. Wir beraten außerdem zur privaten und betrieblichen Altersvorsorge, die als Mittel zur Personalbindung immer wichtiger wird.
Im Gegensatz zu meinen Kolleginnen und Kollegen, die im Schwerpunkt Kunden mit einem gewerblichen Geschäftsmodell betreuen, sind wir nicht mit Anträgen überrannt worden. Vieles hat die Kassenärztliche Vereinigung aufgefangen. Viele Ärzte haben sich erkundigt, was sie im Ernstfall machen müssen. Wir haben eher Anfragen nach Überbrückungskrediten, geänderten Tilgungsbedingungen oder Tilgungsaussetzung bei Neugründungen erhalten. Bei den Praxen, die nicht auf uns zukamen, haben wir zudem aktiv nachgefragt, ob und wie wir sie unterstützen können.
Zahnärzte und Kieferorthopäden waren betroffen, manche sind in Kurzarbeit gegangen oder haben zum Beispiel Zahnreinigungen nicht mehr durchgeführt. Manche Praxen haben im Schichtbetrieb gearbeitet oder ihre Öffnungszeiten ausgedehnt, manche hatten samstags geöffnet. Vermehrt gab es Anfragen nach elektronischen Zahlungsgeräten von Praxen, die vorher nur Bargeld angenommen haben. Befunde oder Medikamentenpläne wurden häufiger am Telefon besprochen. Unsere Kunden hatten auch Platzprobleme in den Wartezimmern, sodass die Auslastung geringer war. Das ist sicherlich ein Aspekt, den Praxen in der Zukunft bei der Raumplanung berücksichtigen können. Natürlich sind die Umsätze zurückgegangen, das merken wir. Wir sehen die Entwicklung bisher als gut gemanagt an. Viele Praxen haben rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen. Beispielsweise wurden vor allem große Investitionen häufig erst einmal verschoben oder es werden vermehrt Rücklagen gebildet. Insgesamt ist die Branche aktuell meiner Meinung nach verhalten optimistisch.
Telemedizin, Schichtbetrieb, elektronische Handakten in größeren Praxen und eine verzahnte EDV sind Bereiche, die sich weiterentwickeln werden. Vieles dabei ist mit Investitionen verbunden, da kommen die Banken wieder ins Spiel. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine riesige Herausforderung, besonders für kleinere Praxen. Damit können Zeit und Kosten gespart werden. Welches die beste Lösung für die Größe und Abläufe der Praxis ist, ist angesichts der Vielfalt der Angebote nicht einfach zu entscheiden. Wir bieten dafür einen Digitalisierungscheck an, der sich besonders mit dieser Aufgabe beschäftigt.
Ohne regulatorische Vorgaben ist Digitalisierung meiner Meinung nach nicht umsetzbar. Im europäischen Kontext ist das ein sehr komplexes Unterfangen, da sich die unterschiedlichen Länder auf verschiedenen digitalen Entwicklungsebenen befinden. Datenschutz und Informationssicherheit sind ebenso Themen, die gerade im Gesundheitsbereich mit seinen sensiblen Daten eine Rolle spielen. Auch Konzepte zu Präventionsmaßnahmen und Schulungen, wie sich Praxen zum Beispiel gegen Cyberangriffe schützen können, werden sicherlich in Zukunft stärker nachgefragt. Nächstes Jahr kommt dann das E-Rezept, da bin ich persönlich gespannt, wie sich das entwickelt.
Ich denke, die regulatorischen und technischen Herausforderungen werden für unsere Kunden immer komplexer. Daher geht unsere Beratung schon heute über die rein finanzielle Beratung hinaus. Mit dem Digitalisierungscheck und unserer Praxisanalyse bieten wir Tools, die unsere Kunden unterstützen, Handlungsoptionen aufzeigen und ihnen das Tagesgeschäft erleichtern. Damit ihre Zeit den Patienten zugutekommt und nicht der Verwaltung der Praxis.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht mit riesigen Schritten voran. Wie können wir Sie auf Ihrem Weg in die Zukunft unterstützen? Kontaktieren Sie einfach Ihren Berater.