Spreu und WeizenImmer mehr Anleger setzen auf nachhaltige Investitionen. Um nachhaltig wirtschaftende Unternehmen von den anderen zu unterscheiden, brauchen sie klare Kriterien. Dabei helfen ESG (Environmental Social Governance) und SDG (Sustainable Development Goals).
SDG: Sustainable Development Goals
Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele – auf Englisch: Sustainable Development Goals – der Vereinten Nationen sind ambitioniert: kein Hunger, keine Armut, Klima schützen und auf saubere Energien setzen. Diese „Agenda 2030“ setzt sich zum Ziel, die Welt bis 2030 so zu gestalten, dass alle Menschen die gleichen Chancen auf ein gesundes und zufriedenes Leben in Freiheit und Sicherheit haben. Die SDG basieren auf der Überzeugung, dass wir nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkel leben dürfen, und der Einsicht, dass die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sich gegenseitig beeinflussen.
Die Sustainable Development Goals wurden 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen definiert und gelten für alle Länder dieser Welt. Ob arm oder reich: Alle müssen ihren Beitrag leisten, um die Transformation der Volkswirtschaften hin zu einer deutlich nachhaltigeren Entwicklung voranzutreiben. So lassen sich Armut und Hunger, aber auch mit hohem Ressourcenverbrauch verbundenes Wirtschaften eindämmen. Die SDG-Ziele lassen sich in fünf Kernbotschaften zusammenfassen:
Die BW-Bank unterstützt diese Ziele, indem sie beispielsweise alle Konzerne mit kontroversen Geschäftsfeldern wie Rüstung, Drogen oder Glücksspiel ausklammert. Die anderen Unternehmen werden danach gewichtet, inwieweit sie zu den Sustainable Development Goals beitragen.
ESG: Environmental Social Governance
ESG steht für Environmental Social Governance. ESG bewertet bei Unternehmen, wie sie mit Umwelt (Environment), Gesellschaft (Social) und Wirtschaft (Governance) umgehen. „Governance“ steht dabei für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung. So wird beispielsweise geprüft, wie Unternehmen mit ihren Mitarbeitern umgehen, wie Vorstände entlohnt werden und ob darauf geachtet wird, dass Zulieferer die Menschenrechte einhalten.
Dafür müssen Unternehmen sich in die Karten schauen lassen. Darauf spezialisierte Agenturen stellen mit langen Kriterienlisten den Ist-Stand fest und schlagen auf diese Weise auch Ziele vor. Je nach Agentur werden einzelne Kriterien wie CO2-Emissionen oder der Einsatz von erneuerbaren Energien bei „Environmental“, die Einhaltung von Anti-Diskriminierungs-Richtlinien oder die Fluktuationsrate bei „Social“, die Unabhängigkeit des Vorstands oder Programme für Whistleblower bei „Governance“ stärker oder schwächer bewertet.
Für viele Anleger sind das essenzielle Informationen: Sie möchten ihr Geld bei nachhaltig und verantwortungsvoll agierenden Unternehmen anlegen. Wer auf ESG-Kriterien setzt, muss keineswegs auf Rendite verzichten: Studien belegen, dass es keinerlei Performance-Nachteil für nachhaltig agierende Unternehmen gibt.